BIOGRAPHIE, THRILLER, ACTION: USA, 2005
Regie: Tony Scott
Darsteller: Keira Knightley, Mickey Rourke, Christopher Walken, Mena Suvari, Macy Gray
Die wahre Geschichte von Domino Harvey, Tochter eines Hollywood-Stars, Model und Kopfgeldjägerin, frei nach Action-Guru Tony Scott.
KRITIK:
Tony Scott ist ja nicht wirklich mein Lieblingsregisseur. Top Gun hab ich schon damals, mit 14 scheiße gefunden, Tage des Donners detto, und selbst True Romance, der allgemein als Kultfilm gehandelt wird, hab ich als etwas peinlich und pubertär in Erinnerung. Sein Spätwerk (The Fan, Enemy of the State etc.) hat mich gar nicht mehr interessiert. Aber lassen wir das. Denn auf diesen Film hab ich mich gefreut.
Warum? Fangen wir mit ein paar Namen an: Das Drehbuch stammt vom jungen Kreativ-Kopf Richard Kelly (Donnie Darko).
Und auf der Besetzungsliste finden sich durchaus coole Namen wie Mickey Rourke, Christopher Walken, Mena Suvari, die Rapperin Macy Gray und ein gewisser Tom Waits.
Soweit, so gut. Streiten lässt sich jedoch über die Besetzung der Hauptrolle: Ich hätte ja die etwas blasse Keira Knightley, bekannt aus dem Kostümschinken Pride & Prejudice lieber gegen Juliette Lewis getauscht. Aber die ist wahrscheinlich gerade mit ihrer Band "The Licks" auf Tour ...
Was man Tony Scott auf jeden Fall zugute halten muss: Der Mann versteht sein Handwerk. Der Film legt von der ersten Minute an ein rasantes Tempo vor und hält die Spannung über die Länge von fast 130 Minuten stets im roten Bereich. Ein Plot-Twist jagt den anderen, die Shoot-outs und Gewaltexzesse sind eher härteres Kaliber. Es hätten aber ruhig etwas mehr sein können.
Weniger gelungen ist die Charakterisierung der Figuren.
Vieles in dieser tragischen Geschichte
(die wirkliche Domino Harvey ist Anfang 2005 an einer Überdosis gestorben) wirkt unglaubwürdig, oberflächlich und trivialpsychologisch.
Daran kann auch Herr Tom Waits mit einem leidlich coolen Auftritt als Preacherman wenig ändern.
Woran sich die Geister scheiden, ist der hysterische visuelle Stil dieses Films.
Rasende Schnitte, verfremdete Farben, Split-Screens und nervöses Handkamera-Gewackel:
Tony Scott zieht alle Register, wohl in der Absicht, den visuellen Overkill von Natural Born Killers noch zu toppen.
Ja, der Stil mag Nineties sein. Und anno 2005 überholt und irgendwie alt aussehen.
Man kann es aber auch halten wie jener IMDB-User, der von
"Tony Scotts post-modern masterpiece" sprach.
Bio-Pic, Thriller-Drama und brutaler Action-Reißer von Tony Scott, der mit tatkräftiger Unterstützung eines Allstar-Casts wohl sein ambitioniertestes Werk vorlegt. Genützt hat's freilich wenig - der Film wurde zum Totalflop. Von uns gibt's - trotz kleinerer Schwächen - trotzdem eine Empfehlung. Und Mickey Rourke is tha man ...