OT: Les Aventuriers
ABENTEUERLIEBESACTIONDRAMA: F/I, 1967
Regie: Robert Enrico
Darsteller: Lino Ventura, Alain Delon, Johanna Shimkus
Roland (Venura) und Manu (Delon) sind die besten Freunde und verfolgen hartnäckig ihre Ziele, einen Dragster mit neuer Höchstgeschwindigkeit zu bauen bzw. waghalsige Flugstunts duchzuführen. Zu ihnen gesellt sich Latetia, eine junge Künstlerin, die von beider Kreativität und Zielstrebigkeit angetan ist. Als alle drei scheitern, begeben sie sich auf die Suche nach einem Schatz. Eine folgenschwere Entscheidung wie sich später noch herausstellen wird...
KRITIK:Wie leicht es wäre, aus Krimikomödien wie OCEAN'S 11 einen wirklich guten Film zu machen, zeigt uns dieser zeitlose Genrebastard über Menschen, die sich einfach nicht dem tristen Alltagstrott fügen wollen, sondern mit einer schon an Naivität grenzenden Zielstrebigkeit an ihren Träumen arbeiten.
Was dabei besonders aus heutiger Sicht hervorsticht ist die Erdigkeit der Protagonisten und deren Bedingungslosigkeit, die sie immer wieder beinahe an den Abgrund führt. Es sind keine allzu großen Ideen, die in der Virtualität verschwinden, sondern durchaus zu verwirklichen wären, aber es zeigt sich dass man schon an Kleinigkeiten scheitern kann.
Überdies ist es ein Film über Freundschaft, die über diese Träume hinaus besteht und die Bande und Kraft jeder Familie übersteigt, darüber hinaus aber von einer traumhaften Lockerheit und Selbstverständlichkeit geprägt ist. Unsere drei Freunde erwarten nichts von einander, lassen sich leben und austoben, bieten einander Hilfe und Halt. Fast möchte man eine Lehrstunde in Humanismus vermuten.
In der ersten Hälfte noch ein typischer Abenteuerfilm, der durch schöne Bilder, Humor und auch heute noch durch tolle Actionszenen besticht, schafft es der Film in seiner zweiten Hälfte auch noch durch Poesie, Melancholie, politische Anspielungen und einige tragische Elemente weit hinein in das Gebiet des Dramas und rundet diese Abenteuerkomödie noch zu einem gefälligen Gesamtkunstwerk ab, das es schafft trotz allen Scheiterns die unerträgliche Leichtigkeit des Seins glaubhaft darzustellen und zu feiern...
Zeitlos-poetische Abenteuerdramödie, die einen sanft mit der Sehnsucht seine Träume zu verwirklichen quält und dabei ohne Längen und mit teilweise erstaunlich viel Tiefgang unverkrampf unterhält. Sehr sehenswert.